Ausschuss bauliche Entwicklung

KB 27.01.2022 Bauliche Entwicklung

8. Februar 2022

Am 27.01.2022 fand vor der ersten Ausschusssitzung eine Bereisung des Ausschusses für bauliche Entwicklung in der Gemeinde Faßberg statt.

Als erstes besichtigten die Ausschussmitglieder die Ländereien nördlich von Müden an der L 240 in Richtung Poitzen. Neben den Vertretern der Verwaltung waren zu diesem Termin auch einige der Grundstückseigentümer, bzw. deren Vertreter vor Ort. Die Ausschussmitglieder konnten sich in diesem Termin ein Bild von den gewerblichen oder wohnungsbaulichen Entwicklungsflächen machen.

Anschließend wurde noch der an den Campingplatz am Sonneberg angrenzende Bereich besichtigt und die verkehrliche Anbindung der Freizeiteinrichtung begutachtet.

Die verkehrliche Situation in der Schulstraße, insbesondere in den Morgenstunden, wenn die Schüler und die Kindergartenkinder zeitgleich ankommen, wurde besichtigt und diskutiert. Zeitlich beschränkte Halteverbots- oder eine teilweise Einbahnstraßenregelung könnten hier die Sicherheit der Kinder erhöhen und für einen besseren Verkehrsfluss sorgen.

Final wurde sich dann ein Bild von den an das geplante Gewerbegebiet Faßberg angrenzenden nördlichen Flächen gemacht. Hier ist die Entwicklung von Bauland bis zum Anschluss an das Baugebiet Rabenbusch Richtung Trauen möglich.

Um 18:00 Uhr trat dann der neu gebildete Ausschuss für bauliche Entwicklung erstmals zusammen. Bei einem Blick auf die Tagesordnung wird deutlich, dass sich in unserer Gemeinde in den kommenden Jahren im baulichen Bereich viele Aufgaben und Veränderungen ergeben. Umso bedeutender ist die Verantwortung, die der Ausschuss in diesen Zeiten zu tragen hat. Es gilt jetzt die Weichen zu stellen, so dass sich unsere Gemeinde mit den Ortsteilen zukunftsfähig entwickeln kann. Dazu müssen die richtigen Wege beschritten werden, um ein ausgewogenes Maß zwischen wirtschaftlichem Wachstum, Baulandentwicklung und Umwelt-, Natur- und Emissionsschutz zu schaffen.

Dass auch die Bürger unserer Gemeinde ein großes Interesse an diesen Themen haben, zeigte sich dann auch durch die hohe Anzahl an Zuhörern.

Im Tagesordnungspunkt „6. Änderung des Bebauungsplans Faßberg Nr. 6 Ortsmitte“ wurde dann auch gleich deutlich, wie wichtig Weitsichtigkeit in baulichen Fragen ist. Denn hier waren es die die CDU-Ausschussmitglieder, die den Aufstellungsbeschlussvorschlag der Verwaltung insofern ändern ließen, dass der neu zu planende Bereich um das Rathaus und die ehemalige Blumenhalle erweitert wurde. Das schafft die Möglichkeit in Faßberg eine neue Mitte zu schaffen. Denn insbesondere aus ökologischer Sicht wird auch die energetische Sanierung des Rathauses und die weitere Nutzung der Blumenhalle ein Thema der Zukunft sein.

zu erweiternder Planungsbereich Blumenhalle/Rathaus
Abbildung 1) zu erweiternder Planungsbereich Blumenhalle/Rathaus

Der Aufstellungsbeschluss hinsichtlich des Bebauungsplanes Müden Nr. 19 „Campingplatz und Ferienanlage Sonnenberg“ wurde vom Ausschuss vertagt und die Verwaltung wurde beauftragt, den Investor bzw. Eigentümer einzuladen, damit er dem Ausschuss das Projekt näher vorstellen kann.

Die CDU Fraktion hat den Antrag gestellt, dass Teile des in Faßberg geplanten Gewerbegebietes (nördlich der Straße Richtung Poitzen), in ein Wohn- bzw. Mischgebiet umgewandelt wird. Allerdings sollte es, gemäß des Antrages, erst eine Bestandsaufnahme des unmittelbaren gewerblichen Flächenbedarfes durch die Gemeinde geben. In einer Tabelle stellte der allgemeine Vertreter der Bürgermeisterin, Stephan Fähndrich dann vor, dass es so viele Interessenten gibt, dass faktisch die ganze Fläche verkauft werden könne. Entsprechend schlug die Verwaltung vor, das geplante Gewerbegebiet ganzheitlich als Gewerbegebiet zu erschließen und zu verkaufen.

Carsten Dickow (FDP) bat darum, dass ortsansässige Unternehmer bevorzugt werden.

Michael Gebers wies dann auch darauf hin, dass es derzeit keine baulichen Beschränkungen für die Gewerbebetriebe gäbe. Das würde bedeuten, dass vor dem Wohngebiet auch eine 10-15 Meter hohe Halle entstehen könne. Für den Fall, dass der Rat bei seiner Entscheidung eines reinen Gewerbegebietes bleibt, sollte zumindest die baulichen Beschränkungen so auferlegt werden, dass ein fließender bauoptischer Übergang von Wohnbebauung auf Gewerbebebauung erfolgt.

Stephan Rinke von der CDU machte deutlich, dass ein Gewerbegebiet in aller erster Linie dazu dienen soll, dem Gewerbe Platz für die Schaffung von Arbeitsplätzen anzubieten. „Wenn es nur um Lagerflächen oder Lagerhallen geht, verfehlt die Abgabe von vergünstigtem Bauland sein Ziel“ ergänzte Michael Gebers.

Die CDU möchte die wirtschaftliche Entwicklung des Gewerbes selbstverständlich fördern. Dabei steht aber der Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen im Mittelpunkt. In Betracht des Mangels an Wohnbauland und die Tatsache, dass das hier geplante Gewerbegebiet an ein reines Wohngebiet angrenzt, stärkt den Wunsch in der CDU Fraktion, dass ein Teil des Gebietes neu beplant wird. Angedacht ist ein reines Wohngebiet im Anschluss an das Gebiet Eschenweg/Kastanienweg zu schaffen, dann ein beschränktes Mischgebiet anschließen zu lassen und das reine Gewebegebiet südwestlich davon zu entwickeln.

möglicher Übergang von Wohngebiet Eschenweg zum neuen Gewerbegebiet
Abbildung 2) möglicher Übergang von Wohngebiet Eschenweg zum neuen Gewerbegebiet

„Unser Wunsch ist, dass dies dann durchgehend bis zum Wohngebiet Rabenbusch so weit fortentwickelt wird“, ergänzte Gebers. Entsprechend wurde die Verwaltung vom Ausschuss beauftragt, mit den Landeigentümern der nordwestlichen Flächen konkrete Kaufpreisverhandlungen zu führen.

Einig war sich dann der Ausschuss, die Planaufstellung für die Sanierungs- und Ersatzneubauvorhaben der Gebäude im Bestand des Bundes (BIMA: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) auf den Weg zu bringen. Hier sind diverse Sanierungen mit Anbauten und ein teilweiser Rückbau in Verbindung mit modernen Neubauten im Bereich der Ortschaft Fassberg geplant.

Stephan Fähndrich wies dann den Ausschuss auf die neue Förderperiode der LEADER-Region hin. In den Jahren 2023-2027 steht für die Entwicklung des ländlichen Raums Oberes Örtzetal ein EU-Fördermittelbudget zur Verfügung. Es werden öffentliche und private Projekte co-finanziert. Alle Vereine, Einrichtungen, Unternehmen und Einzelpersonen sind aufgefordert ihre Ideen und Projekte vorzustellen. Seitens der Verwaltung werden Beratungsleistungen angeboten.

Aber auch Ihre CDU Fraktion steht gerne für Fragen und Tipps bereit, wenn Sie ein Projekt haben, dass Sie für förderwürdig halten.

Der Antrag der WGF „zur Einrichtung einer Hochzeitsbaumallee im Ortsteil Fassberg“ möchte der Ausschuss unterstützen und beauftragte die Verwaltung, passende Ortsvorschläge zu ermitteln.

Gez. Michael Gebers